Monthly Archive: September, 2011

Ein Fehler und die Folgen…

Immer wieder werde ich gefragt, ob ich den Arzt hassen würde, der das mit mir verbockt hat, und immer wieder sage ich „nein“. Viele schütteln dann ungläubig mit dem Kopf und fragen nur:“Warum?“ Meine Antwort:“ Ein Arzt ist ein ganz normaler Handwerker, nicht mehr und nicht weniger.Wenn man bei einem Schreiner nen 6-Eckigen Wohnzimmertisch bestellt, und der liefert einen runden Tisch, dann kann jeder Kunde sagen:“Mitnehmen und neu machen…“ Nur: wenn der Arzt scheiße baut, dann kommt so ein Fraggle...

Who the f… is Rolliman?

„Who the f…. is Rolliman?“   Ich schreibe schon seit längerer Zeit die Blogs hier, habe mich aber irgendwie noch nicht richtig vorgestellt. Das werde ich nun tun. Wie aus meinen bisherigen Blogs schon zu erlesen ist, bin ich zu 300 % Schwerbehindert! Was? 300%? Wie geht das denn??? Hmm… Eigentlich ganz einfach…. Ich wurde am 7.11.1971 in Düren geboren. Jeder Rheinländer weiß, dass mein „Produktionsdatum“ somit  irgendwann in der Karnevalszeit lag. Obwohl ich kein Karnevalsjeck bin, aber ein bekloppter Rheinländer bin...

Der Begriff „Barrierefrei“

Der Wahn des Deutschen alles zu sortieren, zu kategorisieren und in geordneten Bahnen laufen zu haben, treibt so manch merkwürdige Stilblüte. So hat sich seit der Einführung der Antidiskriminierungsgesetze ein paar schlaue Menschen das Wort „Barrierefrei“ aus dem Kopf gedrückt.   Da kann ich als Rollstuhlfahrer nur mit dem Kopf schütteln und mich Fragen:“Wer lässt sich so einen Schwachsinn einfallen?“   Was heißt das Wort „Barrierefrei“ eigentlich?  Das heißt doch im Umkehrschluss nichts anderes, als dass es „JEDER“ benutzen oder nutzen...

Behindertengerecht oder Behindertenfreundlich?

Leider werden die Aussagen viel zu oft verwechselt und durcheinander geworfen. Dabei lobt uns doch gerade das Ausland  immer dafür, dass das Deutsche eine schöne  Sprache ist, mit der man Situationen und Sachverhalte ziemlich genau erfassen und beschreiben kann.   Nach meinem Verständnis können nur Bauwerke behindertengerecht sein. Über die Behindertenfreundlichkeit entscheidet immer der menschliche Charakter.   Am besten kann man das immer an dem Bespiel eines Supermarktes erklären. In den meisten Fällen sind die Supermärkte durch ihre Architektur sehr leicht zu...

„Der Goalie“

„Der Goalie“   Immer wieder krachten Rollstühle links und rechts vor mir ineinander. Hockeyschläger klatschten im Zweikampf aufeinander und jeder schrie irgendwelche Anweisungen für den Nebenmann durch die Halle. Aber war das noch Sport, oder schon Krieg? Keiner schonte den anderen. Der Schläger wurde mit aller Gewalt durchgezogen und der Rollstuhl war das Schlachtross. Alle 10 Minuten musste der Schiedsrichter das Spiel unterbrechen, weil wieder ein Spieler blutend im Rolli hing. Doch nach einigen Minuten Pause und einem frischen Verband...

In jedem steckt ein kleiner „MacGyver“

In Jedem steckt ein kleiner „MacGyver“…   Mein Rezept um mit meiner Behinderung positiv zurecht zu kommen ist, dass ich jeden Tag als Wettkampf sehe. Gerade bei Behinderungen wo sich Bio-rhytmus  und Tagesverfassung ganz erheblich auf die Beeinträchtigungen auswirken kann solch eine Art Wettkampfdenken psychisch eine gute Hilfe sein. „Sometimes you win and sometimes you loose“ – doch wer verliert schon gerne? Da ist es durchaus hilfreich, wenn man, ähnlich wie der US-Serienheld aus den 90ern Richard Dean Anderson alias...

Barcelo Hotel Cologne

Barcelo City Center Cologne Da ich zum 1.Mal in so einem „Mega-Teil“ gebucht habe, kann ich mir keinen Vergleich zu anderen Hotels erlauben. Ich wundere mich nur immer wieder darüber, was in Behindertenführer als „Behindertengerecht“ eingestuft wird…Es fing schon an mit dem Eingang! Entweder Drehtüre oder eine Schwere Normale Tür, die ordnungsgemäß der deutschen Fluchtwegeverordnung nach außen aufgeht. Wer schonmal das Vergnügen hatte, mit einem Rollstuhl oder Kinderwagen durch eine Drehtüre zu fahren, der weiß, dass es für denn fahrenden...

Henkelmännchen

„Henkelmännchen“ Das „Henkelmännchen“-Restaurant in Köln-Deutz gehört zum Komplex der KölnArena (bzw. „Lanxess-Arena“). Architektonisch gesehen, ist das Henkelmännchen für Behinderte relativ einfach. Der Eingang ist ebenerdig und vom Eingangs Bereich zum Speise und Verkaufsbereich führt eine Rampe, welche nicht zu steil ist. Allenfalls bei Regen und möglichen nassen Rädern könnte es bei Rollatoren ein Problem geben, da der Parkettboden der Rampe doch relativ glatt ist. Der Platz im Inneren des Restaurants ist relativ großzügig, sodass die Bewegungsfreiheit im inneren des Restaurants...

„Holding out for a Hero“

Neulich in Köln: Der Zufall wollte es so, dass ich beruflich nach Köln mußte und das am Abend noch meine Kölner Haie um den Einzug in das Finale um die Deutsche Eishockeymeisterschaft spielten. Da der Dienst deutlich früher beendet war als erwartet, dachte ich mir:“Die 3,5 Stunden könnte man doch gut im Stammclub überbrücken!“ So oderte ich über Telefon ein Taxi:“Mindestens einen Kombi, da mein Elektro-Rollstuhl 30 Kg schwer ist und nicht klappbar! Außerdem sollte es ein Männlicher Fahrer sein,...

Der „Krüppel“ als Motor der Konjunktur

Der Krüppel als Motor der Konjunktur   Immer wieder wird in Deutschland gestöhnt, dass die Pflege- und Rehabilitationskosten für Alte, Kranke und Behinderte zu hoch sind und das Gesundheitssystem vor dem Kollaps steht. Wie wäre es denn mal mit einem anderen Blickwinkel?   Was wäre denn, wenn mich meine Eltern wirklich direkt nach der Geburt verbuddelt hätten?   Der Arzt hätte keinen Patienten, der Krankengymnast ebenso nicht, der Sachbearbeiter bei der Krankenkasse hätte auch keinen Kunden, der orthopädische Schuhmacher auch nicht....