„Wieso klappt Integration von Behinderten in anderen Ländern besser, als bei uns?“
Diese Frage stellte mir ein guter Freund heute in einem Forum, und ich konnte ihm diese Frage beim besten Willen nicht beantworten.
Nach einigen Stunden des Nachgrübelns habe ich einige kleine Ansätze gefunden, aber es ist bei weitem noch nicht das Ei des Columbus. Wobei ich auch ganz weit weg bin, des Rätsels Lösung zu finden.
Es fällt schon auf, dass die vermeintlichen „Behindertenparadiese“ wie Holland, Dänemark, England, Schweden, Kanada, Finnland, Australien und Norwegen allesamt eher angelsächsisch geprägt sind von Ihrer Historie und allesamt sind eher protestantischen Glaubens. Ob das eher Zufall ist, oder ob es wirklich was damit zu tun hat, dass der Protentatismus alles eher Freier auslegt und nicht die engen Normen hat, wie bei den Katholiken vermag ich nicht zu sagen. Als Atheist glaube ich eher an Donald Duck als an irgendwelche Gottheiten, aber das fällt schon auf.
Wenn man sich nun etwas in der deutschen Geschichte umsieht, so weiß man dass im alten Preussen alles perfekt sein mußte, aber der Behinderte ist „Far away from perfect“. Auch galt in dieser Zeit der Behinderte noch als Familienschande und wurde versteckt. Das Ganze wurde nur noch in Nazi-Deutschland getoppt, wo der Krüppel als „unwertes Leben“ galt, und nach einigen medikamentösen „Tierversuchen“ entweder ins KZ oder au die Müllhalde geworfen wurde.
Das richtige soziale Bewußtsein begann ja in Deutschland erst um 1970 rum. Von daher liegen wir in Deutschland mit knapp 45 Jahren Behindertenintegration gar nicht mal schlecht, aber so richtig angekommen ist der Behinderte in der deutschen Gesellschaft noch nicht.
Zu sehr verharrt der Deutsche noch in seinen durchorganisierten Strukturen. Man nehme nur die DIN-Norm oder auch den Werbeslogan „morgens halb 10 in Deutschland“. Nur der Behinderte passt halt mit seinen persönlichen Anforderungen in keine DIN-Norm. Man hat es aber auch in anderen Bereichen. Wie schwer tun sich deutsche Väter noch immer damit als Hausmann zu arbeiten oder Elternzeit für die Kindesbetreuung zu beantragen…?
Wie gesagt, nur ein denkansatz…