Category: Rollimans Kommentare

Bringschuld

Nur allzu oft höre ich Behinderte und ihre Angehörigen klagen:“Es gibt doch Integrationsgesetze und trotzdem werden Behinderte  in unserer Gesellschaft übergangen und integriert werden sie auch nicht.“ Diese Aussage stimmt zum Teil, aber leider auch nur zum Teil. Viele Gesetze und Hilfemöglichkeiten sind so kompliziert gehalten, das viele Behinderte  und Ihre Angehörigen gar nicht in der Lage sind, die darin schlummernden und verborgenen Hilfestellungen zu erkennen und zu nutzen. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass der Gesetzgeber die gesetzlichen Richtlinien...

Behinderte haben teilweise selber schuld….

Behinderte und Ihr Umfeld sind Ihr Unglück teilweise selber schuld…   Immer wieder beschweren sich Behinderte und Ihr Umfeld über fehlende Akzeptanz und Möglichkeiten am Leben teilzunehmen. Ich stelle mir jedoch immer wieder die Frage:“Tun wir Behinderten selber genug dafür, um anerkannt zu werden?“ Neulich war ich mit einem Freund an einem Freitag im Cinedome in Köln, und das Kino ist nun wirklich rollstuhlgerecht: Da habe ich bei fast 5 Stunden Aufenthalt nur noch 2 weitere Leute mit Gehhilfe gesehen....

Ein Fehler und die Folgen…

Immer wieder werde ich gefragt, ob ich den Arzt hassen würde, der das mit mir verbockt hat, und immer wieder sage ich „nein“. Viele schütteln dann ungläubig mit dem Kopf und fragen nur:“Warum?“ Meine Antwort:“ Ein Arzt ist ein ganz normaler Handwerker, nicht mehr und nicht weniger.Wenn man bei einem Schreiner nen 6-Eckigen Wohnzimmertisch bestellt, und der liefert einen runden Tisch, dann kann jeder Kunde sagen:“Mitnehmen und neu machen…“ Nur: wenn der Arzt scheiße baut, dann kommt so ein Fraggle...

Who the f… is Rolliman?

„Who the f…. is Rolliman?“   Ich schreibe schon seit längerer Zeit die Blogs hier, habe mich aber irgendwie noch nicht richtig vorgestellt. Das werde ich nun tun. Wie aus meinen bisherigen Blogs schon zu erlesen ist, bin ich zu 300 % Schwerbehindert! Was? 300%? Wie geht das denn??? Hmm… Eigentlich ganz einfach…. Ich wurde am 7.11.1971 in Düren geboren. Jeder Rheinländer weiß, dass mein „Produktionsdatum“ somit  irgendwann in der Karnevalszeit lag. Obwohl ich kein Karnevalsjeck bin, aber ein bekloppter Rheinländer bin...

Der Begriff „Barrierefrei“

Der Wahn des Deutschen alles zu sortieren, zu kategorisieren und in geordneten Bahnen laufen zu haben, treibt so manch merkwürdige Stilblüte. So hat sich seit der Einführung der Antidiskriminierungsgesetze ein paar schlaue Menschen das Wort „Barrierefrei“ aus dem Kopf gedrückt.   Da kann ich als Rollstuhlfahrer nur mit dem Kopf schütteln und mich Fragen:“Wer lässt sich so einen Schwachsinn einfallen?“   Was heißt das Wort „Barrierefrei“ eigentlich?  Das heißt doch im Umkehrschluss nichts anderes, als dass es „JEDER“ benutzen oder nutzen...

Behindertengerecht oder Behindertenfreundlich?

Leider werden die Aussagen viel zu oft verwechselt und durcheinander geworfen. Dabei lobt uns doch gerade das Ausland  immer dafür, dass das Deutsche eine schöne  Sprache ist, mit der man Situationen und Sachverhalte ziemlich genau erfassen und beschreiben kann.   Nach meinem Verständnis können nur Bauwerke behindertengerecht sein. Über die Behindertenfreundlichkeit entscheidet immer der menschliche Charakter.   Am besten kann man das immer an dem Bespiel eines Supermarktes erklären. In den meisten Fällen sind die Supermärkte durch ihre Architektur sehr leicht zu...

In jedem steckt ein kleiner „MacGyver“

In Jedem steckt ein kleiner „MacGyver“…   Mein Rezept um mit meiner Behinderung positiv zurecht zu kommen ist, dass ich jeden Tag als Wettkampf sehe. Gerade bei Behinderungen wo sich Bio-rhytmus  und Tagesverfassung ganz erheblich auf die Beeinträchtigungen auswirken kann solch eine Art Wettkampfdenken psychisch eine gute Hilfe sein. „Sometimes you win and sometimes you loose“ – doch wer verliert schon gerne? Da ist es durchaus hilfreich, wenn man, ähnlich wie der US-Serienheld aus den 90ern Richard Dean Anderson alias...

„Holding out for a Hero“

Neulich in Köln: Der Zufall wollte es so, dass ich beruflich nach Köln mußte und das am Abend noch meine Kölner Haie um den Einzug in das Finale um die Deutsche Eishockeymeisterschaft spielten. Da der Dienst deutlich früher beendet war als erwartet, dachte ich mir:“Die 3,5 Stunden könnte man doch gut im Stammclub überbrücken!“ So oderte ich über Telefon ein Taxi:“Mindestens einen Kombi, da mein Elektro-Rollstuhl 30 Kg schwer ist und nicht klappbar! Außerdem sollte es ein Männlicher Fahrer sein,...

Der „Krüppel“ als Motor der Konjunktur

Der Krüppel als Motor der Konjunktur   Immer wieder wird in Deutschland gestöhnt, dass die Pflege- und Rehabilitationskosten für Alte, Kranke und Behinderte zu hoch sind und das Gesundheitssystem vor dem Kollaps steht. Wie wäre es denn mal mit einem anderen Blickwinkel?   Was wäre denn, wenn mich meine Eltern wirklich direkt nach der Geburt verbuddelt hätten?   Der Arzt hätte keinen Patienten, der Krankengymnast ebenso nicht, der Sachbearbeiter bei der Krankenkasse hätte auch keinen Kunden, der orthopädische Schuhmacher auch nicht....