Ein Fehler und die Folgen…
Immer wieder werde ich gefragt, ob ich den Arzt hassen würde, der das mit mir verbockt hat, und immer wieder sage ich „nein“.
Viele schütteln dann ungläubig mit dem Kopf und fragen nur:“Warum?“
Meine Antwort:“
Ein Arzt ist ein ganz normaler Handwerker, nicht mehr und nicht weniger.Wenn man bei einem Schreiner nen 6-Eckigen Wohnzimmertisch bestellt, und der liefert einen runden Tisch, dann kann jeder Kunde sagen:“Mitnehmen und neu machen…“
Nur: wenn der Arzt scheiße baut, dann kommt so ein Fraggle wie ich bei raus und da sagt man halt nicht:“Ich drück den jetzt wieder in die Gebärmutter und hol den neu raus!“ Der Arzt ist halt auch nur ein Mensch, und Menschen machen Fehler.
Wenn ich den Arzt hassen würde, dann käme ich nicht mehr zum Leben, und dann wäre ich nicht nur behindert, sondern dann wäre ich ernsthaft krank…“
Und wieder folgt ungläubiges Kopfschütteln:“Aber der hat doch dein gesamtes Leben verpfuscht…“
„Hat er es denn wirklich verpfuscht?“ frage ich herausfordernd, bevor ich hinzufüge, „als Behinderter macht man sehr viele Erfahrungen, von denen Nichtbehinderte oftmals nur träumen können. Ich habe nicht viele Freunde, aber auf diejenigen die ich habe kann ich mich felsenfest verlassen, denn die Leute wissen, dass ich bei allem Hilfe brauche, und nicht mal eben bei ihrem Umzug helfen kann. Trotzdem sind sie mit mir zugange, und das freiwillig.
So gibt es noch viele andere Erfahrungen die ich speziell wegen der Behinderung gemacht habe. Viele sind weiß und viele sind schwarz, aber es gibt kaum grau. Entweder es läuft gut oder schlecht, aber es gibt *geht so*.
Aber das Allerwichtigste ist, ich habe eine Aufgabe. Ich kann mit meiner Art zu Kommunizieren vielleicht helfen, Ängste und Vorurteile abzubauen.
Es ist oftmals eine Arbeit wie die von Don Quixote der gegen die Windmühlen kämpft, aber auch eine Windmühle fällt mal, wenn man zum 100.000. mal mit dem Rollifußbrett dagegen knallt.“ 😉