Der Wettbewerb unter Menschen dürfte so alt sein, wie die Menschheit selber. Der Drang danach, wissen zu wollen, wer der Bessere, Schnellere oder Stärkere îst, hat schon so manches Menschenleben gekostet oder gar Kriege herauf beschworen.
Auch treibt der Wettbewerb immer wieder Merkwürdige Blüten. Zum einen führt der Mensch Regeln ein, um den Wettbewerb fair zu halten und jedem seine faire Chance zu lassen, irgendwann als Sieger ganz oben zu stehen, und zum Anderen läßt sich der Mensch immer wieder neue Taktiken und Gaunereien einfallen, um genau jene Regeln zu umgehen.
Bei den Behinderten ist das nicht anders. Im Sport gibt es die Schadensklassen, die ein wenig helfen sollen, die Wettkämpfe unter den Behinderten in etwas fairere Bahnen zu lenken, und im Berufsalltag hat der Gesetzesgeber einen Gesetzeskatalog erlassen, der einen gewissen Nachteilsausgleich gewährt. Jedoch kann man nicht alle eventualitäten, Bilder von Behinderungen und deren Auswirkungen mit in diese Regeln und Gesetze einbeziehen, und so wird es immer Menschen geben, welche durch dieses Netz aus Gesetzen und Regeln durch fallen und somit irgendwie ungewollt zu „Dauerloosern“ werden.
Aber wer stellt sich schon gerne einem Wettkampf, von dem er vorher weiß, das er wieder verliert und was auf die Fresse kriegt? Oder wo die Menschen im Umfeld nur Kopf schüttelnd daneben stehen und den Behinderten fragen:“Was tust Du dir da wieder an?“
Ist es aber nicht doch so, dass jeder Wettkämpfe ausführen muß, um zu wissen, ob er bestehen kann? Und das man nur aus Niederlagen lernt, und das man lernt Fehler zu vermeiden?
Hinzu kommt noch, dass erst der Sieg nach einer oder merhreren Niederlagen den richtigen Stolz und den Wert auf die eigene erbrachte Leistung bringt.
Aber auch derjenige der nur vewrliert und nicht gewinnt, darf auf seine Leistungen Stolz sein, denn er läßt sich nicht unterkriegen, gibt immer sein Bestes und muß sich niemals selber den Vorwurf machen, nicht alles probiert zu haben. Und wer weiß: Vielleicht steht unter dem Strich ja eine Verbesserung, trotz der Niederlage.
Wenn ich das erste Spiel mit 0:10 verloren habe und verliere das zweite Spiel mit 0:5, dann bin ich immerhin schon um 50 % besser geworden. Es wird immer Leute geben, die sagen werden:“Verloren ist verloren!“
Im Sport mag das stimmen, aber nicht im Arbeitsleben! Wenn ich im Büro meinen Arbeitsouput von 2 auf 4 Arbeitsvorgänge am Tag verdoppel, dann darf ich darauf Stolz sein, weil ich meine Grenze nach oben ausgebaut habe. Ich werde meinen nichtbehinderten Bürokollegen, der 10 Vorgänge pro Tag schafft, nie erreichen, aber ich habe meinen Wettkampf für mich gewonnen – denn ich bin besser geworden!!!