Zwickmühle

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Zwickmühle

Mit fortschreitendem Leben stellt sich mir immer mehr eine Frage: Was geschieht mit mir, wenn meine Eltern mir nicht mehr helfen können? Wie sichere ich meine Pflege, mein Leben?

Eine  Ehefrau kann ich auf realem Wege wohl abschreiben, und da sich meine Schwester um ihre eigene kleine Tochter kümmern muss, verbietet sich der Gedanke schon von alleine, mich von Ihr pflegen zu lassen.

Einen Pflegedienst kann heutzutage kein Mensch mehr bezahlen, und wenn dieser dann doch nötig werden sollte, dann sind über Nacht die Ersparnisse weg, Haus und Hof und alle anderen Sachen, die sich die Vorfahren erarbeitet und aufgebaut haben, fallen den Pflegekosten als nächstes zum Opfer.

Manche werden sagen:“Es gibt doch Krankenschwestern aus Polen, Tschechien oder Russland?“ Es stimmt schon, dass diese Momentan noch günstiger sind, wie die deutschen Pflegedienste, aber auch das wird sich ändern. Spätestens dann, wenn überall der Euro eingeführt wird, oder die Ressource der Pflegekräfte auch in Russland oder der Ukraine irgendwann mal zur Neige geht.

Auch habe ich auch schon über eine Heirat einer Thailänderin, Phillipin, oder Inderin nachgedacht. Mir ist klar, dass ich mit der Eheschliessung den ganzen Familienclan unterhalte. Aber habe ich das moralische Recht, die Notlage einer Person auszunutzen, die nicht das Glück hatte um in einem reicheren Land geboren zu werden, nur um meine Notlage zu beseitigen?

Rein kaufmännisch gesehen: Da ich weiß, dass ich für meine Pflege auf alle Fälle zahlen muss, stellt sich vielleicht die Frage nach dem größten Kosten-Nutzen-Faktor. Nur ist das nicht auch ein moralischer Fehlgriff, die Pflege eines Menschen nur noch als „Wirtschaftsleistung“ zu sehen?

Auf Dauer gesehen gibt es vielleicht wirklich nur die Möglichkeit, den letzten Spielstein hocherhobenen Hauptes selber vom Mühlebrett zu nehmen…